Archiv für den Monat: Januar 2008

das ultimative CacheCar

Ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber ich bin in Sachen Ausrüstung schwer zu bremsen. Daher steht unter anderem bei der gelegentlichen Autosuche (durch manchmal wechselnde Anforderungen trenne ich mich immer mal wieder von meinem Auto und suche ein neues) das Thema Cachen auf der Anforderungsliste. Das perfekte CacheCar hat:

  • ein Navigationssystem, das auch zu GPS-Koordinaten fahren kann
  • Sitzheizung (wenn man vom Nachtcache kommt)
  • Allrad und Geländeuntersetzung (für die matschigen Waldparkplätze)
  • ist ein Geländewagen oder Van (damit man Platz und Übersicht genug hat)

Das ist natürlich alles Blödsinn. Auch wenn ich mal gerne standesgemäß mit einem ML oder einem Landcruiser einen Terrain-4-Cache zum DriveIn machen würde: zum Cachen in Mitteleuropa ist jedes Auto geeignet. Lange, bevor ein normaler deutscher/ japanischer / französischer PKW (selbst mit Frontantrieb) ein Gripproblem bekommt, ist die Zufahrt schon für Fahrzeuge aller Art verboten. Das Navigationssystem kompensiert der Cacher entweder mit dem PocketPC (oder gleich einem routing-fähigen GPSr) oder hinreichenden Kartenlese-Fähigkeiten. Alle weiteren Komfortmerkmale braucht ein Cacher genauso dringend (oder eben nicht) wie alle anderen. Wer nicht unbedingt mit einem für die Rundstrecke optimierten Sportwagen und der damit verbundenen Bodenfreiheit im Millimeterbereich unterwegs ist, dürfte jedem Cache legal genauso nah kommen wie ein Kettenfahrzeug auch.

Dennoch gibt es aus Cachersicht praktische Eigenschaften an Autos. Mein Auto ist ein alter BMW 528i touring, der zumindest einen ernstzunehmenden Kofferraum vorweisen kann und außerdem genug Raum lässt, um unter der Heckklappe mal eben die schlammigen Schuhe gegen etwas Saubereres zu tauschen. Die Möglichkeit, an der Dachreling einen Fahrradträger zu montieren, kann für den Sommer ein wichtiger Aspekt sein. Bis jetzt cachen wir im Sommer jedoch typischerweise mit dem Auto meiner Frau, weil dessen Anhängerkupplung mit passendem Fahrradträger drauf praktischer ist, als die Räder immer vom und aufs Dach zu wuchten.

Das Thema „optimales CacheCar“ gewinnt jedoch etwas an Bedeutung, wenn man im Urlaub cachen möchte: erstens ist hier die Investitionsentscheidung keine mit jahrelanger Tragweite, zweitens gilt insbesondere im Mittelmeerraum nicht die (typisch deutsche?) Regelungswut, und auch kleinste Feldwege sind für Autos freigegeben – so sie es denn mechanisch schaffen. Auf Mallorca, aber insbesondere auf den Kanaren (z. B. Fuerteventura) und den griechischen Inseln stößt der gemeine zweiradgetriebene Mietwagen schon mal an seine physikalischen Grenzen, so dass es sich aus Cachersicht durchaus lohnen kann, den obligatorischen Ford Ka oder VW Polo gegen eine Geländewagensimulation wie einen Suzuki Samurai zu tauschen. Auf den Kanaren bekommt man häufig mit dem Jeep Wrangler sogar einen „richtigen“ Geländewagen.

Auf Kreta haben wir teilweise stundenlange Fußmärsche in Kauf nehmen müssen, weil unser Leih-Hyundai Accent den Hin- und Rückweg auf dem Schotterweg vermutlich nicht unbeschadet überstanden hätte. Wer sich die Cachebeschreibungen von Kreta durchliest, findet auch mehr als einmal die Empfehlung, sich ein 4WD-Auto zu mieten. Auf Fuerteventura gelten ähnliche Regeln; die Reste des Wracks der American Star an der Westküste sind beispielsweise auch mit „normalen“ PKWs nicht zu erreichen (sofern man sich an das Kleingedruckte des Mietvertrags hält).

Wen die große Cachersehnsucht packt, kann ja mal bei eBay in der Rubrik Wohnmobile nach „Allrad“ suchen – da gibts manchmal arg exotische Schätzchen. Die Königsklasse in Sachen geländegängige Wohnmobile stellt vermutlich ohnehin Bocklet Fahrzeugbau (www.bocklet-fahrzeugbau.de) dar: weit jenseits meines Budgets, bauen sie Wohnmobile, die in Sachen Fortbewegung und Wattiefe wenig Grenzen kennen. Da weiß man doch, warum man schon in jungen Cacherjahren signifikante Gehaltsanteile in die Altersvorsorge pumpt … 😉

unkooperativ!

Am Samstag war ich mal wieder in Cache-Laune, strenggenommen: in Cache-Lege-Laune. Schon länger lag eine zu realisierende Cacheidee auf Halde (auf die ich hier nicht im Detail eingehen kann, weil sie noch nicht komplett ad acta gelegt ist). Die erste Suche nach einem geeigneten Ort und den notwendigen technischen Voraussetzungen hatte ich schon vor Wochen erledigt.

Also flugs einen Final gebaut (geeignete Gefrierboxen, Logbücher etc. hat man ja inzwischen in ausreichender Menge vorrätig), den Namen und damit auch den Waypointnamen bei www.geocaching.com eingetragen, auf den Final gepinselt und los. Ziemlich schnell war ein sehr geeignetes Versteck gefunden. Also mit dem ALAN und dem iPAQ zwei parallele Messungen der Koordinaten durchgeführt, und zurück nach Hause, das Rätsel kodieren und die erste Stage bauen (es sollte ein 2-Stationen-Multi mit einem technischen Leckerbissen von Station 1 zum Final werden).

Das Rätsel war – da ja schon länger vorbereitet – auch schnell geschrieben, ein paar ordentliche Karten laminiert, ein Tablettenröhrchen mit olivgrünem Tape (aus vergangenen Zeiten als Wehrdienstleistender ;-)) getarnt und wieder auf zum Ort des Geschehens, die erste Stage verstecken und schnell nochmal einen technischen Test durchführen.

Und dabei stellte sich das heraus, was den Titel dieses Beitrags – „unkooperativ!“ – rechtfertigt: der ohne sein Wissen beteiligte lokale Einzelhändler hatte das für meinen Cache zwingend notwendige System ohne Rücksprache mit mir ausgetauscht, und das neue erfüllt zwar die Anforderungen eben jenes Einzelhändlers (vermutlich) tadellos, aber die von mir geforderte Funktion fehlt jetzt.

Also durfte ich den Final wieder einsammeln (man lässt ja keine ungelisteten Caches in der Landschaft liegen) und frustriert wieder abschieben. Das Listing habe ich dann auch gleich archiviert, denn die Location (und damit auch der Name des Caches) machen ohne die technischen Voraussetzungen keinen Sinn.

(Das mag für den geneigten Leser jetzt etwas konspirativ oder wirr klingen, aber solange ich die Cacheidee als solches nicht komplett begraben habe, möchte ich hier keine Details verraten).

Fazit: das Leben ist kein Ponyhof, und manchmal läufts einfach nicht rund. So einen Samstagnachmittag für Nüsse Caches definieren, verstecken, wieder bergen und archivieren zeigt echte Schwächen in Sachen Erfolgserlebnis …

Cachewolf only – ein erster Erfahrungsbericht

Vorgestern war ich mal wieder beruflich unterwegs (in Münster) und wollte zwischendurch unbedingt einen Cache finden, weil ich noch einen TB hier rumliegen hatte, der unbedingt in den Zoo wollte. Wäre auch hier zuhause in Dortmund möglich, aber TBs wollen ja reisen.

Aus unterschiedlichen Gründen wollte ich nicht wieder das ganze Equipment mitschleppen, sondern mal minimalistisch ausgestattet lostappen. Außerdem habe ich letzte Woche meinen CompactFlash-GPSr bekommen (SysOnChip+, Sirf-II-Chipsatz, eBay, 30 EUR), der auf seinen ersten Einsatz wartete.

Also – wie immer beim paperless Caching – flugs eine GPX-Datei erzeugt (diesmal einfach die eines einzelnen Caches heruntergeladen, erfordert Premium Mitgliedschaft), auf die SD-Karte gepumpt und los.

Erfahrung 1: Die Implementierung des iPAQ in Bezug auf Schnittstellen ist eine einzige Katastrophe. Die GPS-Mäuse in meinem Auto und dem meiner Frau liegen standardmäßig auf COM1. Setzt man den CF-Empfänger ein, funktioniert nix mehr – auch Tomtom findet keine der beiden Empfänger. Erst ein Abstöpseln der Auto-Antenne (und damit auch des Ladestroms), resetten und anschließendes Einsetzen des CF-GPSr löst das Problem – der landet dann auch auf COM1 (manchmal auch COM6 oder COM7, je nach Tagesform). Also darf man eigentlich jedesmal in die Konfiguration und die serielle Verbindung neu suchen.

Vor Ort dann 5min gewartet (Kaltstart; der CF-GPSr geruhte erst gemächlich den Almanach herunterzuladen) und dann mit der „Uhrenansicht“ vom Cachewolf los.

Erfahrung 2: die Ansicht ist im ersten Moment gewöhnungsbedürftig, aber letztendlich sehr praktisch. Auf einer Kompassrose werden drei „Zeiger“ angezeigt: ein gelber in Richtung Sonne (hilft zur Orientierung, sofern sie zu sehen ist), ein blauer zum Waypoint und ein weiterer für die aktuelle Bewegungsrichtung. Letzterer ist grün, wenn die grobe Richtung zum Waypoint passt, und rot, wenn nicht. Position, Geschwindigkeit, die aktuelle Richtung sowie Peilung und Entfernung zum Waypoint stehen auch noch mal in Klartext daneben.

der iPAQ mit dem CF-basierten SysOn-GPSr

Das kann man jetzt zwar immer noch verbocken, aber insgesamt ist das Cachen mit so einer Kombination schon ganz elegant. Die Koordinate habe ich kein einziges Mal eingetippt oder auch nur im Klartext benötigt – eine nahtlose Kette von www.geocaching.com über die GPX-Datei in den iPAQ/Cachewolf bis zur Navigation.

Ich bin mit dem ersten Versuch sehr zufrieden.

Going paperless …

Eingangs muss ich vielleicht klarstellen, dass ich unter den Cachern eher der Fraktion der Technokraten zuzuordnen bin – „zuviel Ausrüstung“ gibt es in meinem Wortschatz nicht. Des weiteren sind wir vergleichsweise reisefreudig, und insbesondere im Ausland wird das Ausdrucken von Caches ein bisschen schwierig, und komplette Länder vorzubereiten und mitzuschleppen, kann zu einem logistischen Problem ausarten. Also: paperless.

Konkret heißt das, dass wir inzwischen in der Regel mit einem einfachen PocketPC (iPAQ 2215) unterwegs sind. Meine typische Vorbereitung eines Cache-Wochenendes sieht also wie folgt aus:

  • Auf www.geocaching.com PocketQuery definieren (dafür muss man Premium Member sein); Google Earth hilft ungemein, einen geeigneten Mittelpunkt für die Query zu finden
  • warten, bis geocaching.com sich bequemt, die Query zuzustellen
  • die enthaltene GPX-Datei per USB oder Speicherkarte auf den iPAQ beamen (zur Not auch IR oder Bluetooth)
  • die GPX-Datei in Cachewolf (www.cachewolf.de) importieren, dabei die Bilder spidern (dauert gern schonmal 20-40sec pro Cache!)

PocketQueries auf www.geocaching.com

Voila! Damit weiß zumindest der iPAQ schonmal Bescheid. Zum Navigieren verwende ich den PocketPC nicht; die Bluetooth-Implementierung des iPAQ ist große Schafscheiße (zumindest in Kombination mit meiner Fortuna BT-GPS-Maus), wer das langfristig nutzen möchte, sollte sich schonmal den Reset-Taster auf die Frontseite rausführen – den braucht man ein paar Mal täglich.

Also muss jetzt auch mein GPSr (GPS Receiver) – ein ALAN MAP 500 – von den Waypoints erfahren:

  • GPX-Datei in RRMap500Cache (www.rueckweb.de) laden – dazu genügt die „…-wpts.gpx“, die nur die Waypoints enthält; sie ist aber nicht bei jeder Pocket Query dabei (die Regeln, wann und wann nicht, entziehen sich noch meiner Fantasie).
  • jetzt die Waypoints in eine Waypoint-Datei für das ALAN konvertieren
  • WPT-Datei per COM oder besser per Kartenleser auf die CF-Karte pumpen

RRMap500Cache hilft, GPXs für den ALAN MAP500/600 aufzubereiten

Und es kann losgehen. RRMap500Cache fragt übrigens, ob er den Beschreibungstext der Caches auch nach Positionen durchsuchen und diese in die Waypoint-Datei überführen soll: Tu’s nicht! Einige Cachebeschreibungen enthalten die gleichen Koordinaten mehrfach, was das ALAN dazu veranlasst, entsprechend viele Waypoints übereinanderzulegen, und dann wirds echt unübersichtlich.

Um die WPT-Datei auf der CF-Karte verwalten zu können, ist meines Wissens die CF-Version der ALAN Systemsoftware (zu erkennen an der Versionsnummer „x.xx-CF“, bspw. 2.07-CF) erforderlich.

Das konkrete Cachen läuft dann wie folgt ab:

  1. in der Übersicht des Cachewolfs oder der Kartenansicht den nächsten Kandidaten bestimmen
  2. die wesentlichen Parameter (Größe, Beschreibung) im Cachewolf nachlesen
  3. Suchen!
  4. ggfs. Hints und/oder Spoilerbilder im iPAQ nachschlagen, wenn’s mal wieder länger dauert

Guten Tag.

Ich bin Andreas („Seestern“ auf geocaching.com) und seit einem knappen Jahr ein eher weniger fleißiges Mitglied der Geocacher-Community. Diesen Blog starte ich aus zwei Gründen:

  1. Ich möchte mit dem Medium „Blog“ experimentieren
  2. (und das ist der Hauptgrund:) Ich möchte meine Erfahrungen mit Caches, Ausrüstung etc. teilen und ggfs. diskutieren

Ich werde zukünftig hier gelegentlich meine Ideen und Erfahrungen rund um das Cachen vorstellen.