das ultimative CacheCar

Ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber ich bin in Sachen Ausrüstung schwer zu bremsen. Daher steht unter anderem bei der gelegentlichen Autosuche (durch manchmal wechselnde Anforderungen trenne ich mich immer mal wieder von meinem Auto und suche ein neues) das Thema Cachen auf der Anforderungsliste. Das perfekte CacheCar hat:

  • ein Navigationssystem, das auch zu GPS-Koordinaten fahren kann
  • Sitzheizung (wenn man vom Nachtcache kommt)
  • Allrad und Geländeuntersetzung (für die matschigen Waldparkplätze)
  • ist ein Geländewagen oder Van (damit man Platz und Übersicht genug hat)

Das ist natürlich alles Blödsinn. Auch wenn ich mal gerne standesgemäß mit einem ML oder einem Landcruiser einen Terrain-4-Cache zum DriveIn machen würde: zum Cachen in Mitteleuropa ist jedes Auto geeignet. Lange, bevor ein normaler deutscher/ japanischer / französischer PKW (selbst mit Frontantrieb) ein Gripproblem bekommt, ist die Zufahrt schon für Fahrzeuge aller Art verboten. Das Navigationssystem kompensiert der Cacher entweder mit dem PocketPC (oder gleich einem routing-fähigen GPSr) oder hinreichenden Kartenlese-Fähigkeiten. Alle weiteren Komfortmerkmale braucht ein Cacher genauso dringend (oder eben nicht) wie alle anderen. Wer nicht unbedingt mit einem für die Rundstrecke optimierten Sportwagen und der damit verbundenen Bodenfreiheit im Millimeterbereich unterwegs ist, dürfte jedem Cache legal genauso nah kommen wie ein Kettenfahrzeug auch.

Dennoch gibt es aus Cachersicht praktische Eigenschaften an Autos. Mein Auto ist ein alter BMW 528i touring, der zumindest einen ernstzunehmenden Kofferraum vorweisen kann und außerdem genug Raum lässt, um unter der Heckklappe mal eben die schlammigen Schuhe gegen etwas Saubereres zu tauschen. Die Möglichkeit, an der Dachreling einen Fahrradträger zu montieren, kann für den Sommer ein wichtiger Aspekt sein. Bis jetzt cachen wir im Sommer jedoch typischerweise mit dem Auto meiner Frau, weil dessen Anhängerkupplung mit passendem Fahrradträger drauf praktischer ist, als die Räder immer vom und aufs Dach zu wuchten.

Das Thema „optimales CacheCar“ gewinnt jedoch etwas an Bedeutung, wenn man im Urlaub cachen möchte: erstens ist hier die Investitionsentscheidung keine mit jahrelanger Tragweite, zweitens gilt insbesondere im Mittelmeerraum nicht die (typisch deutsche?) Regelungswut, und auch kleinste Feldwege sind für Autos freigegeben – so sie es denn mechanisch schaffen. Auf Mallorca, aber insbesondere auf den Kanaren (z. B. Fuerteventura) und den griechischen Inseln stößt der gemeine zweiradgetriebene Mietwagen schon mal an seine physikalischen Grenzen, so dass es sich aus Cachersicht durchaus lohnen kann, den obligatorischen Ford Ka oder VW Polo gegen eine Geländewagensimulation wie einen Suzuki Samurai zu tauschen. Auf den Kanaren bekommt man häufig mit dem Jeep Wrangler sogar einen „richtigen“ Geländewagen.

Auf Kreta haben wir teilweise stundenlange Fußmärsche in Kauf nehmen müssen, weil unser Leih-Hyundai Accent den Hin- und Rückweg auf dem Schotterweg vermutlich nicht unbeschadet überstanden hätte. Wer sich die Cachebeschreibungen von Kreta durchliest, findet auch mehr als einmal die Empfehlung, sich ein 4WD-Auto zu mieten. Auf Fuerteventura gelten ähnliche Regeln; die Reste des Wracks der American Star an der Westküste sind beispielsweise auch mit „normalen“ PKWs nicht zu erreichen (sofern man sich an das Kleingedruckte des Mietvertrags hält).

Wen die große Cachersehnsucht packt, kann ja mal bei eBay in der Rubrik Wohnmobile nach „Allrad“ suchen – da gibts manchmal arg exotische Schätzchen. Die Königsklasse in Sachen geländegängige Wohnmobile stellt vermutlich ohnehin Bocklet Fahrzeugbau (www.bocklet-fahrzeugbau.de) dar: weit jenseits meines Budgets, bauen sie Wohnmobile, die in Sachen Fortbewegung und Wattiefe wenig Grenzen kennen. Da weiß man doch, warum man schon in jungen Cacherjahren signifikante Gehaltsanteile in die Altersvorsorge pumpt … 😉

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